Der Kiez lebt noch.

Auch wenn das Leben schon seit einer Weile wieder zurück in der Stadt ist, genieße ich diese fast vergessene Atmosphäre einer T-Shirt-Nacht in HH-City doch noch deutlich intensiver als vor der Pandemie. Als Fotograf fühlt sich das seltsam an, weil ich so gar nicht dazugehöre, wenn alle steilgehen. Diese Beobachterrolle ist etwas creepy, aber egal. Irgendwann freue ich mich über diese Zeitdokumente. Auch wenn zu befürchten ist, dass ich sowas noch lange fotografieren kann. 

Ich hatte also 2 Missionen:

  1. Freitag-Abend-Fotos aufm Kiez machen
  2. Dabei keinen Ärger kriegen

Die Chancen standen gut. Für 1 weil Freitag Abend war, für 2. weil die Lichter jetzt schon angehen, bevor alle besoffen sind und weil Atemschutzmasken auch Persönlichkeitsrechte schützen.

Erstmal alle testen lassen und dann das negative Ergebnis rumzeigen. Anders als in Wembley. Auf dem Spielbudenplatz sitzt man dann mit Abstand. Ansonsten drängeln sich auf dem Kiez alle genauso wie früher. Die Vernunftsreklame ist natürlich egal. Abstand waren eher 20 cm, Masken trug kaum jemand (ich auch nicht), aber vielleicht hatten ja alle gewaschene Hände. Wie auch immer.

Ich wollte die Lichter fotografieren, die so lange aus waren. Hier und da war es noch immer dunkel und ich befürchte, dass das heißt Endstation. Scheiße für die Betroffenen und vielleicht auch für den Kiez. Wer weiß, wer da nachkommt? Ein paar schöne Bürohäuser im Hafencity-Look vielleicht? Oder Touriläden im Herzblut-Style vielleicht? Wir werden sehen. Apropos sehen:

Kurz spielte ich dann noch mit dem Gedanken über den Dom nach Hause zu gehen, aber die 100 m lange Schlange sagte nein.

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