Business-Portrait.

Die Eskalation eines Spaziergangs.

Wenn das erste Shooting seit ungefähr einem Jahr und die erste Sonne seit fast genauso langer Zeit auf denselben Tag fallen, dann läuft es schon mal. Wenn dann auch noch die Kundin sichtbar Spaß an der Sache hat, müssen einfach gute Ergebnisse dabei herauskommen.

An den Ufern der Fleetinsel fingen wir mit eher klassischen Bildern an. Als wir die im Kasten hatten, wollte Meike gern noch etwas unkonventionellere Bilder haben. Also wechselte sie das Outfit und wir machten wir uns auf den Weg Richtung Rathaus. Hier und da ließen wir unsere Taschen fallen und probierten etwas aus. Und weil es auch mal läuft, wenn es läuft, kamen wir am alten Wall an einer offenstehenden Tür vorbei. In dem Haus hatte ich meine letzten Jahre als fest angestellter Texter und angehender Fotograf verbracht. Ich wusste, dass der 5. Stock wirklich gut geeignet ist für Business-Portraits. Der überstrahlte Hintergrund mit den klaren, abstrakten Strukturen taugt für klassische Stock-Bilder. Deshalb sind es auch nicht die ersten Portraits vor diesem Hintergrund auf dieser Seite.

Eigentlich war Meike quasi als Anhängsel meiner Kundin Sabine Westphal mitgekommen. Schnell auch noch mal vor die Kamera, war der Plan. Am Ende war es eher andersherum. Anderthalb Stunden spazierten wir durch die Sonne und es wäre noch weitergegangen, wenn mir nicht irgendwann eingefallen wäre, dass ich alle Bilder auch noch durchsehen und Bild für Bild die feinen Nuancen der Mimik vergleichen muss, um die besten zu finden. 

Eine Frau, die anderen Frauen zum Erfolg verhilft, sollte natürlich selbstbewusst auftreten. So als hätte sie ihr eigenes Zeug im Griff. Sympathisch wäre auch nicht schlecht, denn nur wen man mag, dem erzählt man von seinen Problemen. Und möglichst nicht so steif, weil: ist doof. Haben wir ganz gut hinbekommen, finde ich.