Liebe in Zeiten der Corona … pandemie.

Eine standesamtiche Geisterhochzeit.

Soll ich oder soll ich nicht diese Hochzeitsfotos machen? Über diese Frage hatte durchaus nachgedacht, bevor ich mich für sollen entschied. Steffi und Jan hatten beschlossen, ihre Pläne durchzuziehen. Keine Eltern, keine Trauzeugen, kein Livestream, kein gar nichts war die amtliche Ansage. Umso wichtiger, wenigstens ein paar Bilder von dem möglichst einzigartigen Ereignis zu haben. Also fand ich, dass man bei einem kleinen Shooting zwischen den Gindelhäusern viel leichter Abstand halten kann als im Supermarkt. Dafür brauchte ich noch nicht einmal mein Teleobjektiv, das ich ganz scherzfrei eingepackt hatte.

Als ich mit meiner Kamera ankam, waren es noch 10 Minuten bis zum planmäßigen Ende der Trauung. Trotzdem waren die beiden schon fertig, standen draußen und skypten mit Eltern. Es macht offenbar einen Unterschied für das Timing, ob noch 20 Leute ins Trauzimmer rein- und rausgeschoben werden müssen oder nicht. Quer durch die Eingangshalle spannte sich ein Absperrband, das Besucher abweisen sollte. Der Mann im Glaskasten wusste aber auch, dass ich genauso gut um das Gebäude herumgehen konnte und erlaubte mir, flink durch die Halle zu huschen. So tat ich. Zur Begrüßung reichte mir das Brautpaar erstmal ein Glas Champagner, der stil- und wirkungsvoll mein Frühstück ersetzte. Ding Dong, Digga! Das Zeug kann was. Und obwohl ich eigentlich kein schweres Gerät mehr bedienen durfte, packte ich die D4 mit dem 85er von Sigma und die D750 mir dem 35er aus. Wie immer. Eigentlich hatte ich mir noch ein paar Bildideen zurecht gelegt, um diese Hochzeit im Ausnahmezustand zu dokumentieren. Da Limo und Festessen auch auf der offiziellen Streichliste standen, wollte ich die beiden unterwegs nach Hause an der Bushaltestelle knipsen. Deshalb auch das Tele, für eine frontale Perspektive von der anderen Straßenseite. Außerdem hätten sie sich gegenüber bei Aldi noch irgendwas kaufen können. Vielleicht sogar Klopapier. In ihren fancy Outfits hätte das ganz cool ausgesehen. Aber nein. Stattdessen wurden sie überraschend abgeholt. Auch das Paternosterfoto musste entfallen, weil wir 1. nicht in die Halle durften, 2. keiner von uns die nötige Einweisung in die Kunst des Paternosterfahrens nachweisen kann und wir 3. beaufsichtigt wurden. Das Foto könnte man natürlich irgendwann nachholen, wird man aber niemals tun. Sagt wer? Sagt die Erfahrung.

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